Private Pflegeversicherung – optional oder pflicht?
Die private Pflegeversicherung gehört zu den optionalen Versicherungen. Die Grundfrage ist, ob es mir gelingt, eigenes Vermögen für die Lücke zwischen der gesetzlichen Pflegeversicherung und den tatsächlich entstehenden Kosten einer Pflege aufzubauen. Zudem ist unklar, ob eine Pflege überhaupt notwendig wird. Ist das nicht der Fall, wurden die Beiträge umsonst gezahlt. Für Personen ohne wesentliches Vermögen kommt der Staat für eventuelle Differenzen auf. Ob es dann sinnvoll ist, jahrzehntelang Beiträge an die Pflegeversicherung zu bezahlen oder diese Beträge selber anzulegen ist eine individuelle Ermessensentscheidung.
Der Effekt der Geldentwertung, die Inflation und die Kostenentwicklung im Pflegebereich führen regelmäßig zu völlig falschen Einschätzungen, welcher Betrag in Jahrzehnten benötigt wird. Heute klingt ein Pflegetagegeld von 100€ nach Überversorgung. Bei 5% Inflation haben 100€ in 40 Jahren allerdings nur eine Kaufkraft von 14,20€ und wer weiß heute, mit welcher Währung er seine vielleicht in Jahrzehnten notwendige Pflege bezahlen muss?
Inflationsrechner
Der Kaufkraftverlust durch die Inflation wird meist völlig unterschätzt. Die meisten Währungen erleben ihren hundertsten Geburtstag nicht. Wenn eine Währung wie z.B. der Dollar das biblische Alter von 100 Jahren erreicht, liegt ihre Kaufkraft nach 100 Jahren nur noch bei 2-3%. Welche Folgen die Geldentwertung für den künftigen Konsum hat, kann man sehr gut auf der Website finanzen-rechner.net von Patrick Erb simulieren.
Der Pflegeunterhalt oder Elternunterhalt wurde durch das Angehörigen-Entlastungsgesetz stark eingeschränkt. Seit 2020 werden Kinder erst ab einem Bruttoeinkommen von 100.000€ für die Pflegeheimkosten der Eltern herangezogen. Aktuell gibt es folgende drei Modelle für die private Pflegeversicherung:
Pflegetagegeld-Versicherung bzw. Pflege-Monatsgeld-Versicherung
Pflegekosten-Versicherung
Pflege-Rentenversicherung
Ähnlich wie bei der Riester-Zulage bezuschusst der Staat seit 2013 den Abschluss einer Pflegetagegeld-Versicherung mit dem „Pflege-Bahr“ in Höhe von 5€ monatlich. Um den Zuschuss zu erhalten, muss der Versicherte ebenfalls mindestens 5€ monatlich einzahlen. Der Beitrag beläuft sich damit auf mindestens 10€ monatlich bzw. 120€ jährlich.
Wenn überhaupt, empfiehlt Qvestcon sich nach reiflicher Überlegung für eine Pflegetagegeld-Versicherung mit der Bahr-Förderung zu entscheiden. Ein Muss ist die private Pflegeversicherung aber keinesfalls.
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