Unser Geldsystem gliedert sich in 3 vollständig getrennte Geldkreisläufe
Bargeld
Konten der Banken bei der Zentralbank
Ihr Geld auf dem Konto – Giralgeld
1. Das Bargeld, welches durch die Zentralbanken bereitgestellt wird.
2. Elektronischen Konten der Geschäftsbanken bei der Zentralbank (die BIC Konten).
Innerhalb dieser beiden Kreisläufe bestimmt die Zentralbank die Geldmenge (M0). Banken haben auf die Geldmenge M0 keinen Einfluss.
3. Der dritte Kreislauf ist für uns der Entscheidendste, das Giralgeld.
Er umfasst alle von Banken geführten Konten. Die Gelder auf diesen Bankkonten sind nur elektronische Daten und werden auf Ihrem Konto als Buchung angezeigt. Andere Wörter für dieses Giralgeld sind Sichteinlagen oder Buchgeld. Giralgeld wird von den Banken durch Kreditvergabe erzeugt, man spricht daher von Kreditgeldschöpfung.
Zur Vermeidung einer ungesteuerten Ausweitung der Giralgeldmenge gelten klare Regeln.
Banken müssen einen sehr geringen Teil des durch Kredite neu geschöpften Giralgelds als Sicherheit bzw. Reserve bei der Zentralbank hinterlegen (aktuell 1% bei der EZB). Dies geschieht durch Hinterlegung der zinslosen Mindestreserve für den neuen geschöpften Kredit auf dem Zentralbankkonto der Bank (Fraktionales Reserve – oder Teilreserve-System).
Weiterführende Informationen finden Sie hier.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geldsch%C3%B6pfung
Zusätzlich sind die Banken verpflichtet, die neuen Kredite abzusichern. Sie stellen daher einerseits neu geschaffenes Giralgeld als Kredit zur Verfügung und nehmen andererseits ein Pfand (z.B. eine Grundschuld) als Sicherheit in ihre Bücher (die Bilanz) auf. Wird der Kredit zurückgezahlt, verschwindet das neu geschaffene Kreditgeld aus der Bankbilanz, die Sicherheit wird freigegeben und verschwindet gleichermaßen aus den Büchern der Bank (Bilanzverkürzung).
Dieses System ermöglichte die größten Entwicklungssprünge in der Menschheitsgeschichte. Die Geldmenge war nicht mehr durch Bindungen z.B. an Gold oder Muscheln künstlich begrenzt (gedecktes Warengeld). Der Prozess der Geldschöpfung „aus dem Nichts“ (Fiat money / Fiatgeld) ermöglichte die Finanzierung riesiger Investitionen praktisch im Voraus und nahm im Anschluss die Investition als Sicherheit in die Bilanz.
Durch die Rückzahlung der Kredite wurde die Geldmenge wieder verkürzt und so ein – im „Lehrbuch“ – selbstregulierendes System erreicht. Dieses System ist der Kern des Kapitalismus und ermöglichte die von England ausgehende industrielle Revolution ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Kritiker geben zu bedenken, dass verzinste Schuldgeldsysteme (Rückzahlung der Kreditschuld) zwingend Wachstum erfordern. In einer begrenzten Welt ein auf Dauer unmögliches Unterfangen nach Meinung der Geldsystemkritiker.
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